Schuljahr 2014/2015

von Kerstin Büchel

 

In verschiedenen Projekten eigneten sich die Kinder in Theorie und Praxis Wissen dazu an. Die zweite Klasse besuchte als erstes den Imker in Langenorla. Imkerfreund Peter Senf, der dieses Hobby seit ca. 30 Jahren betreibt, zeigte den Kindern verschiedene Beuten, in denen die Bienen leben und arbeiten, eine Honigschleuder und wie Waben aufgebaut sind. Er erklärte den Unterschied zwischen Arbeitsbienen, der Bienenkönigin und den Drohnen und stellte klar heraus, dass Bienen keinen Honig, sondern Nektar sammeln, der dann zu Honig wird. Und diesen konnten die quirligen Jungen und Mädchen auch kosten, denn zum Ende der sehr informativen Führung wurden Waben frisch abgedeckeln und gleich mit dem Finger konnten alle Honig frisch aus der Wabe naschen. Ein Genuss für alle Sinne.

 

   

 

So klein die Bienen, so groß waren die Tiere, die die erste Klasse besuchte. Die Schüler und Schülerinnen waren im Rinderstall in Langenorla auf Entdeckungstour. Dort zeigte der Landwirt Rainer Wunderlich den Stall und beantwortete geduldig alle Fragen, wie zum Beispiel warum der Stier einen Ring in der Nase hat oder warum die Kühe so laut "muhen". Auch die Solaranlagen wurden besichtigt und die Kinder erfuhren, wie Silage hergestellt wird. Hauptattraktion im Stall waren natürlich die Kälbchen, die frei umherliefen und die von den Kindern auch gestreichelt werden durften.

 

   

 

Auch in der Schule fand für jede Klasse noch ein Projekttag statt. Veranstalter hierfür war Thüringer Ökoherz e.V. aus Weimar. Mit dem Ernährungs- und Umweltbildungsprojekt "Bio-Bauern über die Schulter geschaut" besucht der Verein Schulen, um den Kindern die Urproduktion von Lebensmitteln zu veranschaulichen und landwirtschaftliche Zusammenhänge zu erläutern. Die Schüler der vierten Klasse erarbeiteten sich mit Uta Beier vom Thüringer Ökoherz in einem interaktiven Kreisspiel um den Bauernhof von "Bert Schirmmütze", was der Biobauer anders macht und wie alles natürlich bewirtschaftet werden kann. In der dritten Klasse lautete das Thema "An die Körner, fertig, los!" Die Kinder erfuhren Wissenswertes über die unterschiedlichen Getreidesorten an verschiedenen Rätselstationen und durften ihr eigenes Müsli herstellen.

 

   

 

Noch mehr zu essen gab es dann im Küchenprojekt, das von Ökotrophologin, sprich Ernährungswissenschaftlerin, Sara Flügel geleitet wurde. Nach einer kurzen Besprechung der Hygiene-Grundregeln in der Küche wurde in fünf Gruppen gearbeitet. Alle waren mit Feuereifer dabei, mixten, schälten und schnippelten und es kam ein leckeres Mini-Buffet heraus, bestehend aus Vollkornwaffeln, Nuss-Nugat-Creme, Obstsalat, Kräuterquark und Gemüsesticks. Schon beim Zubereiten des Kräuterquarks meinte Cora: "Mmh, das duftet aber lecker." Gemeinsam ließen sich alle die selbst zubereiteten Köstlichkeiten schmecken. Als Miles auch das letzte Krümelchen seines Obstsalates aus dem Becher löffelte und sagte: "Der Obstsalat war am Besten!" stimmten ihm seine Klassenkameraden zu.

Zu den weiteren Projekten gehörte ein Tag im Fitness-Studio, eine Wanderung in die Mühle Freienorla und eine Klassenfahrt auf einen Reiterhof. Und wenn man viel gelernt und geleistet hat, darf auch mal gefeiert werden. Am Samstag, dem 20. Juni 2015, fand das große Schulfest unter dem Motto "Fitness und gesunde Ernährung" statt, das einen schönen Abschluss der ganzen Projekte bildete.

 

 

Reges Treiben herrschte am Samstag, dem 20. Juni 2015, in der Grundschule in Langenorla. Die Schüler und Schülerinnen feierten zusammen mit ihren Geschwistern, Eltern, Großeltern und natürlich auch mit ihren Lehrerinnen und Hortnerinnen ein großes Schulfest unter dem Motto „Fitness und gesunde Ernährung“. 

Nachdem sich schon im Laufe der Woche abzeichnete, dass das Wetter nicht das Beste werden würde, erarbeitete Schulleiterin Birgit Barnicol-Oettler gemeinsam mit ihren Kolleginnen einen Plan B, eine Schlechtwetter-Variante, die sich im Nachhinein als richtig erwies. Der Fitnessteil wurde in die Turnhalle verlagert und alle anderen Stationen auf Klassen- und Horträume aufgeteilt.

Vorangegangen waren dem Fest Projekttage in der Schule, veranstaltet vom Thüringer Ökoherz e. V., bei denen die Klassen jeweils ein kleines Buffet zubereiteten und verspeisten und in Gesprächskreisen viel über ökologische Landwirtschaft erfuhren. Außerdem wurden Ausflüge zum Imker Peter Senf, in den Rinderstall der Naturrind Orlatal, in die Mühle nach Freienorla oder auf einen Pferdehof unternommen. In der Rückenschule erklärte Ronny Rachlok vom Fitness World Club in Pößneck den Kindern den Aufbau der Wirbelsäule und anhand von kleinen Übungen, was man tun kann, um den Rücken lange gesund zu halten.

 

   

 

Diese Übungen wurden dann zu Beginn des Schulfestes noch einmal aufgegriffen. Schüler und Eltern starteten mit einem knapp einstündigen Fitnessprogramm, geleitet von Jessica Schubert ebenfalls vom Fitness World Club. Danach konnte an insgesamt 12 Stationen erlerntes Wissen angewandt, gebastelt oder Essen zubereitet werden oder es stand ganz einfach der Spaß im Vordergrund. Jedes Kind bekam einen Stationenzettel, konnte sich so erfolgreich absolvierte Stationen abstempeln oder Zeiten eintragen lassen. Die Gesamtauswertung dieser Zettel erfolgt im Laufe der Woche in der Schule. An den Bastelstationen entstanden gefilzte Bälle und Herzen, Platzsets in Kartoffeldrucktechnik, Korkherzen und Raupenbilder, die mit Luftballons gestempelt wurden. Beim Bienenquiz mit dem Imker Schosstag und seiner Frau musste so manch knifflige Frage gelöst werden. Fingerfertigkeit war gefragt beim Obst- und Gemüseschnitzen. Es entstanden Radiescheneulen, Melonenherzen und Fliegenpilze. Am nächsten Stand konnten dann Vollkornwaffeln gebacken und mit Nuss-Schoko-Creme genüsslich verzehrt werden. Für Emilia war dann auch schon klar: „Wenn ich Geburtstag habe, back ich mit meiner Freundin auch solche Waffeln.“

 

   

 

Zwischen den Regenschauern konnte man sich bei den Außenstationen im Zapfen-Zielwerfen versuchen oder zeigen, dass man beim Schubkarren-Rennen seine Kürbisse als erster ins Ziel bringt. Sehr gut besucht waren auch immer die Stände des Thüringer Ökoherz. Beim Wettmelken galt es in einer Minute soviel wie möglich Milch (Wasser) aus dem Euter herauszumelken, was ganz schön schwer war, wie die Kinder alle feststellten. Beim Saisonschießen mussten Obst und Gemüse den Monaten zugeordnet werden und beim Kartoffel-Quiz schließlich Fragen zur Knolle selbst, aber auch zu anderen landwirtschaftlichen Themen beantwortet werden. Dabei zeigte sich, dass die meisten Kinder während der Projekttage und auch im Unterricht gut aufgepasst hatten und dieses Wissen jetzt anwenden konnten. DJ Sven Wetzel sorgte die ganze Zeit über musikalisch für Stimmung im gesamten Schulhaus. Familie Roeser versorgte alle mit aus frischen Zutaten gekochter Gemüsesuppe oder mit Wienern.

Schulleiterin Birgit Barnicol-Oettler dankt auf diesem Weg allen helfenden Händen, ohne die solch ein Schulfest nicht so gut gelingen würde.